OTZ - 13.7-Mio-Investition beim Chemiewerk Bad Köstritz in Betrieb genommen

Bad Köstritz ist ein wichtiger Standort in der Chemiebranche. Im Chemiewerk wird dank des wachsenden Bedarfs am Weltmarkt mehr Kieselsol hergestellt als bisher. Eine neue Produktionshalle ist in Betrieb und beliefert bald England, USA und Asien. In der nächsten Woche soll erstes Kieselsol über die Straßen der neuen Produktionshalle des Chemiewerkes Bad Köstritz (CWK) laufen.

Mit dieser Ankündigung nahm CWK-Geschäftsführer Volker Damrath die 13,7 Millionen-Investition offiziell in Betrieb. Im Beisein der Gesellschafter Kurt Leopold und Manfred Ottow präsentierte er die neue und hochmoderne Produktionsstätte als Zeichen für weiteren Wachstumskurs des Unternehmens.

Deren Investitionsbereitschaft gründet sich auf den wachsenden Bedarf am Weltmarkt nach Kieselsol, eben jenen Siliziumdioxidpartikeln, die vor allem in der rasant vorwärts strebenden Elektronikindustrie im Wafer-Polishing gebraucht werden. Sobald die Apparate in der neuen Halle auf Dichtigkeit und das entstehende chemische Produkt auf seine Qualität geprüft ist, werden ab April von hier aus Kunden in Deutschland, England, den USA und in Asien beliefert. "Sobald wir zwei der drei neuen Produktionsstraßen in Betrieb nehmen, rechnen wir mit steigender Auslastung bei einer Kapazität von 6000 Tonnen Kieselsol im Jahr", kündigt Damrath an. Die Erweiterung um eine weitere Straße ist auf Vorbehalt bereits eingeplant. Im Jahr 2015 erwartet der CWK-Chef dann eine richtig gute Auslastung.

Vier neue Mitarbeiter hat die Geschäftsleitung für die neue Halle bereits eingestellt, und es sollen mehr werden. Auf insgesamt 250 Männer und Frauen ist das Team angewachsen.

Dabei stammen die Mitarbeiter aus Bad Köstritz und der Region, aus Zeitz, Weida und Leipzig. Das "sehr motivierte Personal und die gute Infrastruktur" nennt Damrath als entscheidende Kriterien, die für den Standort in Bad Köstritz sprechen.

CWK-Gesellschafter Kurt Leopold spricht vom "Hoffnungsträger" Kieselsol. Dafür habe es sich gelohnt, auf Sand zu bauen. Damit meint er, dass das Produkt streng genommen aus Sand besteht und verweist außerdem auf die nicht ganz einfache Gründung des 20 Meter hohen Gebäudes. Das war nämlich in der Erdbebenzone auf mehr als 20 Meter tief in den Boden eingelassene Erdpfähle gebaut. Laut Industriebauer Wilhelm Hundhausen stecken 900 Tonnen Stahl und 3000 Kubikmeter Beton in dem Bauwerk.

Auch die Greizer Landrätin Martina Schweinsburg erinnert sich an die Genehmigungsverfahren. "Man sieht aber, dass man auf Sand gebaut und dennoch solide gegründet sein kann". Dass sich die Gesellschafter nach der Wende des Unternehmens angenommen hätten, sieht sie als "Glücksfall".

Über die Jahre hätten sie mehr als 100 Millionen Euro am Standort investiert und den Grundstock für einen Jahresumsatz von jetzt 22 Millionen Euro allein im Geschäftsfeld Kieselsäuren gelegt.

Durch die erweiterte Produktion von Kieselsol in der neuen Halle habe das Unternehmen für 2015 sogar 25 Millionen Euro angepeilt.

In Vertretung des Bürgermeisters verkündete Uli Gelbrich, stolz auf das Chemiewerk zu sein. Der Betrieb stelle weit über Deutschland hinaus das Potenzial des Standorts heraus.