OTZ - Erweiterungsbau für Kieselsäure-Produktion wächst

Chemiewerk Bad Köstritz GmbH baut neue Lager- und Produktionshalle und erhofft sich damit Kapazitätssteigerung von 25 Prozent. Die Nachfrage der Industrie steigt.

Das Betriebsgelände der Chemiewerk Bad Köstritz GmbH (CWK) liegt in einer Erdbebenzone. Den bereits Ende letzten Jahres begonnenen Erweiterungsbau habe man darum bis zu 30 Meter tief gründen müssen. Wer jetzt einen Blick auf das im Bau befindliche neue Lagergebäude im Gewerbegebiet Heinrichshall wirft, sieht meterlange Stahlstützen in die Höhe ragen. Während Geschäftsführer Dr. Volker Damrath für die Lagerhalle mit einer Fertigstellung noch diesen Dezember rechnet, befindet sich der Neubau einer zusätzlichen Halle für die Kieselsäure-Produktion noch im Genehmigungsverfahren. "Voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2013 wollen wir die neuen Hallen in Betrieb nehmen", sagte Damrath.

Notwendig geworden sei der Erweiterungsbau durch die gestiegene Nachfrage nach flüssigen Kieselsolen. Das Chemiewerk Bad Köstritz, als Hersteller dieses chemischen Produktes, das unter anderem in der Elektronikbranche für das Polieren von Siliziumscheiben verwendet wird, möchte seine Produktion an die Anforderungen des internationalen Marktes anpassen. "Unsere Anlage ist im Moment über 90 Prozent ausgelastet. Und die Nachfrage der Industrie steigt", betonte Damrath. Durch die fortschreitende Technisierung vieler Lebens- und Arbeitsbereiche habe sich ein neues Anwendungsgebiet für Kieselsole erschlossen: Für die Weiterverarbeitung von Siliziumscheiben zu Chips für Computer und Smartphones habe man europaweit und sogar in Asien Abnehmer für Kieselsole aus Bad Köstritz. "Mit Fertigstellung des Erweiterungsbaus erhoffen wir uns eine Kapazitätssteigerung von rund 25 Prozent", stellt der CWK-Geschäftsführer in Aussicht.

Die Erweiterung der Produktion an dann drei Kieselsol-Straßen soll auch mit der Aufstockung der Belegschaft einhergehen. Acht bis neun neue Arbeitskräfte will man dafür einstellen und damit das derzeit aus 240 Mitarbeitern bestehende Team aufstocken. Mit dem seit einigen Jahren selbst gesetzten Ziel von ständig 16 Lehrlingen hat man sich schon vorausschauend mit dem steigenden Bedarf beschäftigt. Als Ausbildungsbetrieb für Chemikanten, Chemielaboranten, Industriemechaniker und Elektroniker für Betriebstechnik sorgt das CWK unter nicht unerheblichem materiellem und personellem Aufwand für die bedarfsgerechte Ausbildung genau in den Bereichen, in denen im Unternehmen Fachkräfte gebraucht werden.
Um dem Schutz der Umwelt weiterhin gerecht zu werden und das Image eines "sauberen" Industriezweiges zu bestätigen, soll im Zuge der Baumaßnahme neue Wasseraufbereitungstechnik installiert werden. Allein drei Millionen Euro der Großinvestition von insgesamt 13,7 Millionen Euro sind für das Wasserreinigungssystem veranschlagt.